Reisen & co.,  Tipps

Drohnenparadies Mauritius – Regeln, Erfahrungen & Tipps

Ein völlig regelfreies Urlaubsland bzgl. Drohnen gibt es vermutlich nicht mehr, aber es gibt einige, die die Regeln recht gering halten – darunter Mauritius. Mit den wenigen, nicht zu strengen Regeln und der atemberaubenden Natur, kann man Mauritius wahrlich als Drohnenparadies bezeichnen. Wenn ihr einen Überblick über die Regeln bekommen möchtet und von unseren Erfahrungen mit unserer DJI Mini 2 auf Mauritius lesen möchtet, seid ihr hier genau richtig.

Nicht vergessen:

Dieser Beitrag spiegelt nur unsere eigenen Erfahrungen mit der DJI Mini 2 wieder und enthält die von uns beschafften Informationen. Ich kann nicht dafür garantieren, dass die folgenden Infos vollständig sind und dauerhaft der aktuellen Rechtslage entsprechen.

Regeln & Vorschriften

Für die Regelung von Drohnengesetzen ist das DCA (Department of Civil Aviation) zuständig. Eine Linksammlung der offiziellen Dokumente der DCA findet ihr unter diesem Link.

Im „MAURITIUS CIVIL AIRWORTHINESS REQUIREMENT“ wird die private als auch die gewerbliche Nutzung von Drohnen reguliert. Für die private Nutzung ist weder eine Registrierung, Anmeldung noch eine Genehmigung erforderlich. Dennoch gibt es einige allgemeine Regeln:

  • Max. Drohnengewicht für private Nutzung: 7 kg
  • Max. Flugentfernung: 500m horizontal, ca. 120 m vertikal zum Piloten
  • Es muss der direkte Sichtkontakt (ohne Hilfsmittel) zur Drohne bewahrt werden.
  • Es darf nicht über Privateigentum ohne Erlaubnis des Eigentümers geflogen werden.
  • Es darf nur bei Tageslicht geflogen werden.
  • Das Herabfallenlassen von Gegenständen oder Tieren von der Drohne ist verboten.
  • Es darf nur geflogen werden, wenn die Umstände einen sicheren Flug gewährleisten.
  • Einzuhaltende Abstände:
    • 150 m zu bewohnten Gebieten und Menschenmassen (> 500 Menschen)
    • 50 m zu Schiffen, Fahrzeugen, anderen Hindernissen und einzelnen Personen
    • Ausnahme: 30 m während Starts und Landungen

Unter den Regeln für die private Nutzung gibt es eine weitere Einschränkung, die allerdings keinen Sinn macht. Es heißt dort, dass man nicht über Gebiete fliegen darf, zu denen die Öffentlichkeit Zutritt hat (91C (1)(e)) – was alles abgesehen von Privatgrundstücken wäre. Diese Regel haben wir gekonnt ignoriert.

Außerdem ist eine Haftpflichtversicherung, die Schäden durch Drohnen einschließt, für private und gewerbliche Zwecke verpflichtend.

Für die kommerzielle Nutzung von Drohnen bedarf es der Zustimmung der Luftfahrtbehörde (PFAW = Permission for Aerial Work), wofür man mindestens 18 Jahre alt sein muss, theoretische Kenntnisse nachweisen können muss und seine praktischen Fähigkeiten demonstrieren muss. Außerdem muss man ein Operations Manual einreichen, in dem die verschiedenen Flugprozeduren dargelegt werden. Eine Vorlage dafür ist unter dem obenstehenden Link zu finden.

Die Erteilung kostet 10.000 MUR (ca. 230 Euro, Stand 2022) und die Genehmigung ist 3 Jahre lang gültig. Unter Umständen können auch temporäre Genehmigungen für ausländische Drohnenpiloten erteilt werden.

Vorbereitungen

Wie auch für unseren Urlaub in der Türkei und auf Kreta habe ich eine Mappe mit den wichtigsten Unterlagen zusammengestellt um für jede Eventualität gewappnet zu sein:

  • Rechnung der Drohne
  • Schriftliche Bestätigung unserer Haftpflichtversicherung über die Abdeckung von mögl. Schäden durch unsere Drohne in engl. Sprache
  • Übersicht über die geltenden Regeln

Da unsere DJI Mini 2 weit unter 7 kg wiegt und wir nur für private Zwecke Drohnenaufnahmen machen wollten, entfiel auch die Genehmigung der Luftfahrtbehörde.

Erfahrungen & Tipps

So unkompliziert wie die Regeln den Urlaub mit einer Drohne auf Mauritius erscheinen lassen, war es tatsächlich auch. Weder bei der Einreise noch bei der Ausreise hatten wir Probleme. Wir mussten auch nicht unsere Bestätigung der Haftpflichtversicherung vorzeigen (dennoch sollte man sie besser dabei haben).

Auch bei unseren Flügen hatten wir keinerlei Schwierigkeiten. Die Leute hat es nicht im geringsten interessiert, ob man mit der Drohne unterwegs war und wo man gestartet oder gelandet ist. Lediglich am Chamarel Wasserfall, bei der siebenfarbige Erde und im botanischen Garten entdecken wir Flugverbotsschilder.

Dass Drohnen sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, konnte man auf Mauritius gut beobachten. Wir haben einige andere Touristen mit Drohnen getroffen (größtenteils auch mit einer DJI Mini 2), sodass einmal zeitgleich bis zu 3 Drohnen an einem Ort in der Luft waren und man wirklich aufpassen musste, wo man hinfliegt. Insbesondere unter solchen Umständen sollte man die Drohne gut im Blick haben!

Grundsätzlich konnte man überall gut fliegen, doch unserer Meinung nach bieten folgende Orte die besten Aufnahmemöglichkeiten:

  • Le Morne (besonders am späten Nachmittag, da die Sonne den Berg dann gut zur Geltung kommen lässt)
  • Black River Gorges
  • Alexandra Falls
  • Tamarind Falls
  • Île aux Cerfs

Da wir auch auf den Le Pouce gewandert sind, konnten wir auch einige tolle Aufnahmen von den Bergketten in der Gegend machen – allerdings muss man bedenken, dass es da extrem windig sein kann. Sowohl beim Start als auch bei der Landung hatten wir bedenken, dass die Drohne durch eine Böe gegen Felsen schlagen könnte.

Auf dem Le Pouce und in den Schluchten waren wir teilweise natürlich über 120 Meter über dem Meeresspiegel. Da in den offiziellen Dokumenten aber nur die Rede von „über dem Untergrund (above the surface / above ground level)“ ist und nicht von „über dem Meerespiegel (above sea level)“, haben wir diese Regel zu unseren Gunsten ausgelegt und waren das ein oder andere mal auch über 120 m – aber wie gesagt: interessiert hat sich dafür niemand.

Während sich unsere Drohne bei unserem letzten Urlaub in der Türkei nicht ganz so sehr gelohnt hat und man dort immer mit einem leicht flauen Gefühl im Bauch geflogen ist, konnten wir auf Mauritius wirklich entspannt und ohne Sorge fliegen. Wer die Möglichkeit hat einmal Mauritius zu besuchen, sollte sich wirklich überlegen eine Drohne zu kaufen oder für den Urlaub zu mieten (dabei dann aber nicht die Bestätigung der Haftpflichtversicherung vergessen!).

Du hast weitere Infos oder Erfahrungen? Hinterlass gerne einen Kommentar!

Zum Merken auf Pinterest:

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert