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Mauritius – Paradies im indischen Ozean?

Mauritius – malerische, atemberaubende Strände, umwerfende Natur, die Perle im indischen Ozean, die Trauminsel. So oder so ähnlich wird Mauritius in diversen Reiseberichten beschrieben.

Doch ist Mauritius wirklich das Reiseziel für einen Traumurlaub?

Um mehr zu den Vorbereitungen und der Unterkunftsauswahl für eine Reise nach Mauritius zu erfahren, solltest du dir diesen Beitrag anschauen. Hier soll es nur um die Insel mit ihren Sehenswürdigkeiten gehen und was man von der Insel erwarten kann.

Inhalt

Allgemeines

Mauritius liegt im Indischen Ozean und gehört geografisch zu Afrika. Da die Insel mit einer Fläche von 2.040 km² relativ klein ist, braucht es mit dem Auto nur 2 bis 2,5 Stunden um vom Norden in den Süden zu kommen. Neben Sandstränden bietet Mauritius auch Regenwälder, Täler, Berge, Wasserfälle und Riffe.

Bereits vor unserem Urlaub hatte ich uns, wie immer, eine Map über Google MyMaps erstellt mit den Orten, die wir unbedingt besuchen wollten. Von den angepriesenen Traumständen, über Wanderwege, bis hin zu Einkaufszentren war alles dabei.

Unsere Erwartungen waren hoch, doch konnten sie auch erfüllt werden?

Strände

Le Morne

Der wohl bekannteste Strand ist der Le Morne. Mit dem Le Morne Brabant im Hintergrund schmückt der Strand den Süden der Insel. Dieser Strand ist besonders bei Kite-Surfern und anderen Wassersportlern beliebt, denn der Wind kommt meist aus dem Osten oder Süden. Außerdem ist er auch für den sogenannten „Unterwasser Wasserfall“ bekannt. Bei diesem Unterwasser Wasserfall handelt es sich allerdings nur um eine optische Täuschung, die durch die Strömung erzeugt wird.

Für uns war dieser Strand der mit Abstand schönste! An den öffentlichen Stränden konnte man sogar recht gut schnorcheln, musste allerdings auch aufpassen nicht weggetrieben zu werden. Die Strömung war teilweise sehr stark. Neben Fischen und Seeigeln, fand ich auch einen toten Baby-Hai, der auf dem Grund umhertrieb. Wasserschildkröten soll man hier auch gelegentlich sehen können.

Ile Aux Cerfs

Die Ile Aux Cerfs, auch Hirschinseln genannt, sind erreichbar als buchbare Tagestour oder privat mit einem Boot-Shuttle. Die im Osten gelegene kleine Inselgruppe war für uns ein echtes Must-See und der zweitschönste Strand auf Mauritius.

Wer zu einem fairen Preis und ohne Verhandlungen auf die Ile Aux Cerfs kommen möchte, sollte zum Pointe Maurice (nicht Pointe Maurice Jetty (Touristenfalle mit frechen Preisen)!) fahren. Auf dem Weg dorthin passiert man die Einfahrt zum Shangri-La Resort und teilt an der Schranke dem Security-Angestellten einfach sein Anliegen mit, auf die Ile Aux Cerfs zu wollen. Dort wird man dann hindurchgelassen, kann sein Auto auf dem Parkplatz kostenfrei parken und zum Steg hinunter gehen. Von dort fahren verschiedene Boote – einmal welche, die das Golf-Resort auf den Ile Aux Cerfs ansteuern, Katamarane, die sich als Tour buchen lassen und welche, die den öffentlichen Strand ansteuern. Nach ca. 15 Minuten Fahrt kommt man auf der Inselgruppe an und zahlt seine 450 MUR pro Person für die Hin- und Rückfahrt, eine Strandliege und einen „Begrüßungscocktail“ (eher ein Fruchtsaft). Ein Mitarbeiter übernimmt die Abrechnung und bietet verschiedene Touren an, die man zusätzlich buchen kann. Die Hinfahrt war gegen 9:30 Uhr, es fahren aber wahrscheinlich auch etwas früher und etwas später noch Boote. Die Rückfahrt ist immer zwischen 15 und 17 Uhr im Halbstundentakt möglich.

Je nach Jahreszeit ist es hier etwas überlaufen, wir hatten allerdings Glück und es war nicht zu viel los. Man kann die Insel auch selbst etwas erkunden und einfach umherschlendern. Das Meer ist hier zwar recht klar, allerdings gab es Unterwasser nur vereinzelt Krebse zu beobachten.

Mont Choisy

Mont Choisy – bei uns auf Platz 3 der schönsten Strände von Mauritius gelandet. Kilometerlanger, feiner, weißer Sandstrand und strahlend blaues Wasser, mit verhältnismäßig wenig Besuchern, die sich sehr gut am Strand verteilen. Der Strand bietet zudem einige Food-Trucks, Toiletten und auch Duschen. Einziger Nachteil: leider ist das Wasser zu trüb um wirklich gut schnorcheln zu können. Die Fotos hier musste ich schon stark nachbearbeiten, damit man etwas erkennen konnte.

Flic En Flac

Ebenfalls als einer der schönsten Strände betitelt, ist der Flic En Flac Strand. Er liegt im Westen der Insel und bietet feinen, weißen Sand und glasklares Wasser. Achtung! Hier sind Badeschuhe ratsam, da hier so einige Seeigel zu finden sind. Gut schnorcheln lässt es sich rechts am Strand.

War er schön? Joa, schon. Allerdings fand ich fast alle Strände auf Kreta schöner als diesen. Schnorcheln war hier Fehlanzeige und die Kulisse hinter den Parkplätzen war für unseren Geschmack nun auch nicht die einladendste.

Weitere Strände – Grand Bay, Gris Gris Beach, Pereybere, Tamarin, Trou aux Biches

Warum ich diese Strände zusammenfasse? Obwohl häufig in den höchsten Tönen gelobt, empfanden wir diese allesamt als enttäuschend. Hier einige Eindrücke:

Gris Gris Beach
Grand Bay in der Ferne

Schluchten, Täler & Wasserfälle

Black River Gorges

Die Schlucht im Black-River-Gorges-Nationalpark ist absolut einen Besuch wert! Wir konnten mit unserer Drohne ohne Probleme fliegen und tolle Aufnahmen machen. Mit etwas Glück – oder Pech, wie man es sieht – trifft man auf Makaken. Das ist eine Affenart, die auf Mauritius leider eine Plage geworden ist. Ich hatte mich so gefreut, die Tiere von nahem mal in freier Wildbahn zu sehen, aber leider konnte ich nur eine kleine Affenfamilie aus der Ferne beobachten und fotografieren. Der Eintritt ist kostenfrei, ebenso das Parken. Wer eine tolle Aussicht genießen möchte, sollte unbedingt hierher kommen. Wer kein Mietauto zur Verfügung hat, der wird diese Schlucht übrigens auch mit den meisten „Chamarel Touren“ besuchen.

Alexandra Falls

Keine 20 Minuten entfernt vom Black River Gorges liegen die Alexandra Falls. Ein kleiner Fußmarsch vom kostenfreien Parkplatz entfernt, kommt man zu einer Plattform, auf der man eine tolle Aussicht auf die südliche Küste hat. Auch hier ist Drohnenfliegen erlaubt und der Eintritt ebenfalls frei.

Chamarel 7 Coloured Earth Geopark

Der Chamarel 7 Coloured Earth Geopark ist ein kostenpflichtiger Park in der Ortschaft Chamarel, in dem man den Chamarel Wasserfall, die siebenfarbige Erde und Riesenschildkröten besichtigen kann. Für die meisten zählt dieser Geopark ebenfalls zu den Must-Sees auf Mauritius, doch wir waren leider eher enttäuscht. Für 250 MUR kommt man hinein und kann sich den 100 m hohen Wasserfall anschauen – zumindest teilweise, denn leider war alles sehr zugewachsen, sodass man nicht die beste Sicht hatte. Man hat also ein paar Fotos geschossen und ist weiter zur siebenfarbigen Erde gefahren. Wie ich im Nachhinein herausgefunden habe, kann man wohl auch eine 3-stündige Wanderung zum Grund des Wasserfalls unternehmen, allerdings muss diese Wanderung getrennt gebucht werden.

Die siebenfarbige Erde ist je nach Wetter schon toll anzuschauen. Die Hügel sind vulkanischen Ursprungs und die sieben Farben – rot, braun, violett, grün, blau, lila und gelb – kommen durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale und weitere Zersetzungen zustande.

Die Riesenschildkröten, die sich in einem Steingehege befinden, kann man ebenfalls anschauen, aber besonders spannend ist das beim besten Willen nicht.

Außerdem hätte man noch einen Ebenholz-Wald (Ebony Forest Reserve) besichtigen können, was aber ebenfalls extra gekostet hätte. Wir haben uns das gespart, haben aber von anderen Urlaubern gehört, dass sie das wohl interessanter fanden als den Wasserfall und die siebenfarbige Erde.

Drohnen sind hier übrigens laut Schild leider verboten. Mit einer Sicht von oben hätte die siebenfarbige Erde sicherlich nochmal einen anderen Eindruck hinterlassen.

Tamarind Falls

Die Tamarind (oder auch Tamarin) Fälle bestehen aus 7 Stufen oder Kaskaden, mit bis zu 45 Meter Höhenunterschieden. Wir haben die Wasserfälle nur von einem Aussichtspunkt angeschaut und sind mit der Drohne umhergeflogen. Es besteht aber auch die Möglichkeit die Stufen entlangzuwandern. Das soll man auf eigene Faust machen können, aber wie ich gehört habe, bietet es sich an einen Guide online zu buchen oder vor Ort nach Einheimischen Ausschau zu halten. Die Wanderung dauert je nach Strecke wohl zwischen 2,5 Stunden bis zu einem ganzen Tag. Während einer geführten Wanderung soll man auch viel über die Vegetation lernen und in den Becken schwimmen können.

Wir bereuen es etwas, die kürzere Wanderung nicht gemacht zu haben, denn der Anblick von weitem war schon ein Traum. Da wir aber noch die Wanderung auf den Le Pouce vor uns hatten, haben wir die Wanderung auslassen müssen.

Rochester Falls

Im Süden von Mauritius findet man zwischen Zuckerrohrplantagen die Rochester Falls, die den breitesten Wasserfall Mauritius‘ ausmachen. Das Wasser kommt von den Bergen herunter und stürzt die 10 m lang geformten Lavagesteine hinab.

Wir haben uns mit Google Maps zu den Wasserfällen navigieren lassen, haben aber im Ort feststellen müssen, dass man doch besser den Schildern folgt, da wir in falsche Straßen gelenkt wurde. An einer Stelle zwischen den Plantagen kann man das Auto parken und dann 10 min herunter zum Wasserfall laufen.

Aber Achtung! Man muss hier etwas aufpassen – einigen Berichten zufolge haben es sich einige Einheimische zur Aufgabe gemacht, die Touristen abzuzocken. Sie bieten sich freundlich an dich zum Wasserfall zu führen, bieten Kokosnüsse oder andere Dinge an und wollen zum Schluss dann eine Menge Geld dafür.

Wanderungen

Le Pouce

Der Le Pouce ist ein 812 Meter hoher Berg auf Mauritius und der dritthöchste der Insel. Den Namen hat er aufgrund seiner Form und heißt übersetzt „Der Daumen“. Er ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturbegeisterte, sondern auch ein wichtiger Teil der mauritischen Kultur und Geschichte. Es gibt verschiedene Wanderwege, die auf den Gipfel führen und für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade geeignet sind. Der von uns gewählte Wanderweg führt vom Ort Moka aus durch üppige Wälder, dichtes Gestrüpp und steile Felsen bis zum Gipfel. Unterwegs bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Berge, das Meer und die Stadt Port Louis. Der Le Pouce ist meiner Meinung nach ein Muss für jeden Besucher auf Mauritius, der die Schönheit der Natur erleben möchte.

Wir sind wirklich keine geübten Wanderer und insbesondere ich bin was Ausdauer angeht eine Niete. Bei der Erklimmung des Gipfels muss man stellenweise auch Hände und Füße einsetzen und gut aufpassen nicht abzurutschen. Nach 500 m wollte ich am liebsten schon umdrehen, weil mir der Schweiß nur so den Rücken herunterlief. Wir haben es aber durchgezogen – mit vielen kleinen Pausen – und es hat sich definitiv gelohnt!

Zu unserem Wanderweg:

Start- und Endpunkt: 20°12’27.6″S 57°31’36.9″E (bei Google Maps genannt „Le Pouce – Hiking and Exploring Mauritius meeting point“)
Dauer der Wanderung: 3 Stunden mit vielen Pausen
Länge des Wanderweges: ca. 4,3 km
Höhendifferenz: etwa 449 m

Weitere Wandermöglichkeiten

Abseits des Le Pouce, bietet Mauritius weitere zahlreiche Wanderungen. Im Black River Gorges Nationalpark gibt es verschiedene Routen durch dichten Wald und entlang von Wasserfällen. Der Le Morne Brabant bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Wie zuvor erwähnt, hat das Tamarind Falls Nature Reserve sieben Wasserfälle zu bieten, die über Wanderwege zugänglich sind. Auch die Île aux Aigrettes, eine kleine Insel vor der Küste von Mauritius, kann auf einem geführten Spaziergang erkundet werden.

Ausflüge & Unternehmungen

Port Louis

Mit ca. 146.000 Einwohner ist Port Louis die Hauptstadt von Mauritius. Ich habe an so vielen Stellen gelesen, dass die Stadt super spannend und auch schön sein soll. Ich weiß ja nicht, wo andere bisher Urlaub gemacht haben, aber bis auf eine Moschee konnten wir rein gar nichts an dieser Stadt als schön bezeichnen! Abgesehen von der Caudan Waterfront, ein modernes Einkaufs-, Unterhaltungs- und Geschäftszentrum im Herzen von Port Louis, war es dreckig, laut und stank. Nach einer Stunde wollten wir am liebsten wieder zurückfahren, aber wir zwangen uns wenigstens die auf die Liste gesetzten Punkte „abzulaufen“.

Umbrella Square

Einer dieser Punkte war China Town, ein Viertel, das von der chinesischen Gemeinschaft auf Mauritius bewohnt wird. Es soll ein belebtes und farbenfrohes Viertel sein, das für seine engen Gassen, traditionellen chinesischen Geschäfte und Restaurants bekannt ist. Vielleicht waren wir im falschen Bereich des Viertels, aber wir haben hauptsächlich Lebensmittelgeschäfte und dreckige Straßen vorgefunden. Auf dem Weg dorthin sind wir die Doctor San Yet Sen Street entlang gelaufen, an der Streetart die Gebäude schmückt.

Eine der wichtigsten Attraktionen ist der Central Market, wo man exotische Früchte, Gewürze und Souvenirs kaufen kann. Dort waren die Verkäufer auch etwas aufdringlicher als wir es sonst auf Mauritius gewohnt waren. Ein Must-See? Meiner Meinung nach nicht.

Zu weiteren beliebten Orten zählt die Citadelle, eine alte Festung, die einen tollen Blick über die Stadt und das Meer bietet. Auch das Blue Penny Museum, das Aapravasi Ghat und das Champs de Mars Racecourse sollen einen Besuch wert sein, haben uns aber nicht interessiert.

Botanischer Garten

Nahe Port Louis liegt Pamplemousses, wo man den Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden, auch Pamplemousses Botanical Garden genannt, besuchen kann. Er ist einer der ältesten botanischen Gärten der Welt und für uns ein Muss für jeden Besucher auf Mauritius!

Der Garten ist berühmt für seine große Sammlung von exotischen Pflanzen und Bäumen, darunter Riesenseerosen, die nur hier und im Amazonas zu finden sind. Der botanische Garten beherbergt auch verschiedene Vogelarten wie Flughunde und Papageien, sowie Schildkröten, Rehe und Affen, wir haben allerdings nur riesige Spinnen, Gänse, Rehe und Schildkröten gesehen. Eine der Hauptattraktionen des Gartens sind die riesigen Bäume, die bis zu 80 Meter hoch werden können.

Man kann den botanischen Garten kostenfrei auf eigene Faust erkunden oder an einer geführten Tour teilnehmen. Im Nachhinein ärgern wir uns ein bisschen, dass wir keine geführte Tour gewählt haben, denn ein paar Infos zu den Pflanzen hätten uns schon interessiert.

Wer Ruhe und Entspannung sucht und die Schönheit und Vielfalt der Natur auf Mauritius erleben möchte, ist hier genau richtig.

Ile aux Benitier & mit Delfinen schwimmen

Als ein Highlight auf Mauritius wird immer wieder das Schwimmen mit Delfinen angepriesen. Eine solche Tour ist meist auch mit einem Mittagessen auf der Ile aux Benitier und einem Schnorchelgang verbunden.

Klang für uns ebenfalls verlockend und so haben wir uns über GetYourGuide eine solche Tour inkl. Hotelabholung gebucht. Dabei haben wir darauf geachtet, dass es einen „tiefreundlichen“ Eindruck macht.

Zunächst einmal zur Ile aux Benitier: Das ist eine kleine Insel vor der westlichen Küste von Mauritius, die von einigen Veranstaltern als tolles Ausflugsziel angepriesen wird. Aber ehrlich? Die Insel ist winzig und es gibt dort nicht wirklich viel zu sehen. Man kann an kleinen Souvenirständen entlang schlendern und ins flache Wasser warten. Die meisten Touren bieten ein Mittagsessen auf der Insel an mit gegrilltem Fleisch, Fisch, Obst und Beilagen. Die Strände sind ok, aber sicher nicht nicht die schönsten auf Mauritius.

Und nun zum Schwimmen mit Delfinen. Leider war das für uns ein eher trauriges Erlebnis. Ich gehöre nicht zu den Leuten die bei allem gleich „Tierquälerei“ rufen, doch hier hat auch mein Gewissen angeschlagen. Nach dem Start sind wir mit einem Schnellboot zu einem bekannten Delfin-Spot gefahren. Dort waren bereits gut 8 weitere Boote vor Ort. Wir sollten uns mit Schnorchelmasken und Schwimmflossen ausstatten und uns an den Bootsrand setzen um auf Ruf des Skippers dann ins Wasser springen zu können. Ich saß schon auf dem Rand, aber bin wieder ins Boot zurück geklettert, denn die Atmosphäre war einfach unbehaglich: die Skipper der verschiedenen Boote schrien sich gegenseitig etwas zu (vermutlich um das Hineinspringen zu koordinieren). Sobald die Delfine in der Nähe eines Bootes waren, sprangen ca. 5 Leute ins Wasser, schwammen einige Sekunden mit den Delfinen mit und mussten dann wieder ins Boot. Schwammen die Delfine weiter weg, fuhren die Boote hinterher, es fühlte sich fast nach einer Jagd an. Als ich dem Skipper auf die Frage, warum ich nicht ins Wasser wolle, mitteilte, dass ich mich dabei unwohl fühlte und mir die Tiere Leid täten, meinte er nur, dass die das nicht stören würde und die weg schwimmen würden, wenn es ihnen zu viel werden sollte. Wenn wir als einziges Boot dagewesen wären, hätte ich das vielleicht noch glauben können, aber bei insgesamt fast 10 sich ständig bewegenden Booten, schreienden Skippern und ständig verschiedenen Leuten die ins Wasser springen, kann ich mir nicht vorstellen, dass das für die Delfine keinen Stress bedeutet. Dass die Skipper allerdings gar keine Rücksicht auf die Tiere nahmen kann man nun auch nicht sagen. Aus der Ferne sahen wir einen Wal. Der Skipper fragte ob wir lieber den Wal sehen wollten und brachte uns in die Nähe. Aus dem Boot konnten wir dann den Wal in einiger Entfernung beobachten. Als der Skipper dann sah, dass er auch ein Junges bei sich hatte, sagte er, wir sollten die beiden dann lieber wieder in Ruhe lassen.

Zum Schnorcheln: Ich hatte ja schon angedeutet, wer Schnorchel-Spots aus Ägypten gewohnt ist, wird hier nicht beeindruckt sein. An dem angefahrenen Spot waren zwar deutlich mehr Fische zu sehen als an den übrigen Stränden, aber die waren nicht sonderlich spektakulär und auch hier waren die Korallen leider fast alle abgestorben.

Alles in Allem kann ich derartige Touren nicht empfehlen. Wenn man einen Anbieter findet, der wirklich seriös ist und mit nur sehr kleinen Gruppen unterwegs ist und die typischen Touri-Spots meidet, kann man es eventuell probieren, aber ich denke die Wahrscheinlichkeit so jemanden zu finden ist eher gering.

Schnorcheln

Ich habe es ja schon mehrfach geschrieben: Ja, Schnorcheln ist möglich und ja, mit viel Glück findet man auch mal das ein oder andere bunte Fischchen oder sogar eine Wasserschildkröte, aber alles in allem war es doch eher enttäuschend. Einer der besten Schnorchel-Spots soll der Blue Bay sein, den wir aber leider nicht besuchten. Ob es da viel besser ist, kann ich also nicht beurteilen, aber bei der Unterwasserpracht, die Länder wie Ägypten stellenweise noch zu bieten haben, kann Mauritius meiner Meinung nach nicht mithalten.

Fazit

Mauritius ist zweifellos ein tolles Reiseziel für alle, die gerne wandern und die atemberaubende Natur hautnah erleben möchten. Die wunderschönen Wasserfälle und Strände sind ein absolutes Highlight. Allerdings sollte man sich darauf einstellen, dass Mauritius kein tolles Shopping-Erlebnis bietet und für Menschen, die den bspw. griechischen oder türkischen 4-5 Sterne Standard gewohnt sind, kann die Hotelauswahl schwierig sein. Trotzdem sind die Einwohner von Mauritius sehr nett und hilfsbereit und tragen dazu bei, dass man sich als Tourist willkommen fühlt. Wenn man also auf der Suche nach einer traumhaften Natur und freundlichen Einwohnern ist, ist Mauritius auf jeden Fall eine Reise wert.

Aber zurück zur Frage vom Anfang – ist Mauritius wirklich das Reiseziel für einen Traumurlaub?

Für manche sicherlich. Für mich war es „nur“ ein sehr schöner Urlaub. Um für mich als Traumurlaub zu zählen, hätten wir vermutlich in ein 3-mal so teures Hotel gehen müssen und uns auf den Le Morne Strand und die Wasserfälle und Schluchten beschränken müssen.

Ich hoffe, ich konnte dir hier einen nicht ganz so verklärten Blick auf Mauritius bieten und dir helfen die besten Ausflugsziele für deinen – möglicherweise – Traumurlaub zu finden!


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