Industrial Weinregal aus Kupferrohr
Für die meisten Weinliebhaber ist ein Weinregal vermutlich ein Muss – wenn es dann noch was her macht, umso besser!
Da ein guter Freund von uns vor Kurzem geheiratet hat und wir schon einige Weinabende zusammen verbracht haben, kam uns die Idee für ein schickes Weinregal im Industrial Stil, das zukünftig bei ihm seine Dienste leisten soll.
Inspiriert wurde ich von einem anderen Weinregal aus Kupferrohr, was mir allerdings etwas zu simpel war, doch das war es vermutlich aus gutem Grund, denn so einfach man sich so ein Konstrukt auch vorstellt, so einfach ist es leider nicht.
Von Winkeln und T-Stücken
Mein erster Gedanke war: „Easy! Da brauchen wir ja nur Rohre, Winkel, T-Stücke und Eckstücke, die in drei Richtungen gehen!“ Tja, nur gibt es leider keine T-Stücke, die in 3 verschiedene Richtungen gehen. Mein zweiter Gedanke war dann „Na dann eben ein Kreuzstück!“ – auch das gibt es nicht.
Also mussten wir uns irgendwie ein Konstrukt überlegen, bei dem wir mit Winkeln, T-Stücken und Rohren auskommen. Nach einigen Zeichnungen ist dann letztendlich etwas brauchbares dabei rausgekommen:
Fest stand, wir würden Kupferrohr, 16 Winkel und 10 T-Stücke brauchen. Zum Berechnen der Länge der entsprechenden Rohrstücke, haben wir uns überlegt, wie groß das gesamte Weinregal werden soll, grob die Längen geschätzt und erst einmal die Materialien besorgt. Mit den Teilen vor Ort ging es dann an die genaue Berechnung.
Vom Anlaufen und Rosten
Dass Kupfer schnell anläuft und rosten kann, war uns bewusst. Wie schnell das allerdings mit dem Anlaufen gehen kann, hatten wir nicht vermutet. Bereits einige Tage nach dem Kauf hatten sich die Kupferrohre und sonstigen Teile bereits verfärbt.
Um das Kupfer wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen, haben wir die Teile zurechtgesägt (dazu aber nachher mehr) und alles in ein Essig-Salz-Wasser-Gemisch (100 ml Essigessenz auf einen halben Liter Wasser, einen Esslöffel Salz) gelegt und danach mit einem Poliertuch poliert. Zum Schutz sollte man die Teile danach mit Klarlack besprühen.
Material
- 16 Löt-Winkel Ø 15 mm
- 10 Löt-T-Stück Ø 15 mm
- 4 m Kupfer-Rohr 15 x 1,0 mm blank in Stab 2,5 m bzw. 1 m
- Rohrschneider
- Stift
- Sekundenkleber oder ähnlicher klar aushärtender Kleber
- Klarlack
- Zollstock
- 140 m Leder 3 cm breit
- Lochzange
- 24 Hohlnieten
- Hammer
- Unterlage
Anleitung
Die einzelnen Rohrabschnitte aufzeichnen.
An den aufgezeichneten Stellen mit dem Rohrschneider das Rohr abschneiden. Dabei ist es von Vorteil, wenn man das Rohr irgendwo einklemmen kann, da wir nach einigen Rohren bereits Blasen an den Händen hatten.
3. Wenn alle Rohre zurechtgeschnitten sind, alles einmal gemäß dem Plan zusammenstecken.
4. Den Lederriemen anhalten, sodass man zwei gleichmäßige Schlaufen erhält, mit einem Stift die Löcher für die linke Seite markieren und die Löcher im selben Abstand für die rechte Seite auf dem Riemen anzeichnen. Danach mit der Lochzange die Löcher stanzen, gegebenenfalls den Riemen kürzen und die Hohlnieten anbringen.
5. Die Rohre schon einmal zum Teil an die Winkel und T-Stücke kleben. Dabei aber unbedingt die Stellen noch nicht kleben, an denen das Lederband draufgeschoben werden muss.
6. Das teils geklebte Gestell mit Klarlack besprühen und gemäß der Anleitung des Lacks trocknen lassen.
7. Wenn der Lack getrocknet ist, die Lederriemen auf die noch nicht geklebten Rohre schieben und die restlichen Stellen ebenfalls kleben. Bei diesem Schritt haben wir keinen Sekundenkleber verwendet, sondern einen schnell trocknenden Kraftkleber, damit wir beim Zusammenstecken noch etwas Spiel hatten alles auszurichten.
Fertig!
Klingt alles ganz einfach, man braucht aber doch etwas Fingerspitzengefühl beim zusammenbauen und -kleben, damit das Gestell letztendlich auch gerade und fest steht.