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Der Westen Kretas – von traumhaften Stränden bis hin zu gemütlichen Häfen

Nach 1,5 Jahren voller Corona und weitestgehend Homeoffice, mussten wir nun endlich mal wieder in den Süden. Wir entschieden uns für Kreta, die größte Insel Griechenlands. In 10 Tagen würden wir natürlich nicht die gesamte Insel bereisen können, weshalb wir uns vorerst auf den Westen Kretas konzentrierten. In diesem Beitrag möchte ich dir einen Einblick in unsere Erfahrungen und Tipps zu Ausflugzielen und Co. geben.

Hotelwahl

Da zum Zeitpunkt unserer Urlaubsplanungen noch nicht vorhersehbar war, wie sich die Coronalage entwickeln würde, entschieden wir uns für ein Hotel, in dem wir uns im Falle eines Lockdowns und nicht geöffneten Tavernen wohl fühlen würden und gute Verpflegung hätten. Unsere Wahl fiel relativ schnell auf das Eliros Mare, das 2020 frisch renoviert wurde und All Inclusive anbietet. Es liegt zwischen Georgioupolis und Rethymno. Eine umfängliche Rezension des Hotels findet ihr in diesem Beitrag.

Ausflugsziele & Planung

Ich hatte im Vorhinein schon die für uns interessantesten Spots herausgesucht und mir eine Map mit Google MyMaps angelegt, was uns bei der Routenplanung sehr geholfen hat. Direkt an der Straße vor unserem Hotel befanden sich Haltestellen für die öffentlichen Busse, mit denen man z. B. nach Chania, Rethymno und Heraklion fahren konnte.

Hier ein Überblick über unsere Ausflugsziele (für die Darstellung musst du die Marketing-Cookies akzeptiert haben):

Da Rethymno und Chania für uns mit dem Bus erreichbar waren, mieteten wir uns für 4 Tage ein Auto (Peugeot 108 für 100 €). Leider konnten wir nicht alle ursprünglich geplanten Ausflugsziele besuchen, da es am letzten Tag fast durchgängig schüttete, sonst hätten wir uns gerne noch einige Kloster und Schluchten angeschaut.

Die Samaria Schlucht ist eigentlich ein Muss, allerdings war uns die lange Tour mit knapp 17 km zu lang. Es gibt auch die Möglichkeit mit einer Fähre zum Ort am Ende der Schlucht zu fahren und von dort einige Kilometer in die Schlucht hineinzuwandern. Dafür war uns der Aufwand dann aber wiederum zu hoch, weshalb wir diesen Ort ausließen.

Aber nun zu den einzelnen Ausflugszielen…

Chania mit dem venezianischen Hafen

Die Stadt Chania liegt an der Nordwestküste Kretas und ist mitunter bekannt für den venezianischen Hafen aus dem 14. Jahrhundert. Die Altstadt ist durchzogen von engen Gassen und am Hafen lässt es sich in Restaurants direkt am Wasser speisen. Am Eingang zum Hafen steht ein Leuchtturm aus dem 16. Jahrhundert, den man zumindest bei unserem Besuch nur aus der Ferne begutachten konnte – oder eben von Nahem mit einer Drohne.

In den romantischen, engen Gassen finden sich unzählige Schmuck-, Souvenir-, Accessoire- und Modeläden und natürlich Restaurants. Denen, die auf der Suche nach Lederwaren sind, kann ich wärmstens die Ledergasse (Odos Skridlof) empfehlen. Dort ist für fast jeden Geschmack etwas dabei.

Mein Herz habe ich jedoch in den vielen Schmuckgeschäften verloren! Ich war zu Anfang etwas gehemmt zu sagen, was genau ich suche, denn ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon und mir tut es immer etwas Leid, wenn ich dann bei fast allem, was mir gezeigt wird, nur etwas sagen kann wie „Nee, das passt leider nicht ganz.“. Aber das war hier und auf Kreta im Allgemeinen überhaupt kein Problem! Selbst wenn ich nichts fand oder kaufte, obwohl ich teilweise 20 Minuten in einem Laden verbrachte, blieben die Verkäufer freundlich und herzlich. In zwei Geschäften bin ich auch tastsächlich fündig geworden, nur weil ich gesagt habe, was genau ich suche – die Schmuckstücke waren nämlich in Schubladen „versteckt“.

Chania ist defintiv einen Besuch wert und die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man durch die gemütlichen Gassen schlendert.

Balos

Die Bucht Balos mit der hinter ihr befindlichen Lagune liegt an der Westküste Kretas. Erreichen kann man sie entweder per Passagierfähre von Kissamos aus, oder aber man nimmt die Schotterpiste mit einem Auto und wandert hinunter zur Bucht.

Achtung! Wer sich, wie wir, für die zweite Variante entscheidet, sollte sich unbedingt darüber im Klaren sein, dass die unbefestigte Straße, die zur Bucht führt, nicht von den Mietwagenversicherungen abgedeckt ist! Ein Mietwagenhändler hatte extra „No Balos!“ bei sich stehen. Der zweite, bei dem wir unser Auto dann auch gemietet hatten, bestätigte uns nur auf Anfrage, dass man zwar nach Balos fahren dürfe, etwaige Schäden wären dann aber nicht versichert und man müsse diese im Schadenfall selbst tragen. Allerdings teilte er uns auf Nachfrage auch mit, dass dort schon Kunden mit einem A4 hingefahren seien und bisher mit keinem Wagen etwas passiert sei. Dennoch gilt es gut aufzupassen, denn man muss zahlreichen Schlaglöchern und herumlaufenden oder sogar -liegenden Ziegen ausweichen.

Um die Bucht möglichst menschenleer genießen zu können, sollte man definitiv mit dem Auto anreisen und früh genug vor Ort sein. Wir waren ca. um 9 Uhr am Parkplatz und mussten dann noch 45 Minuten herunterwandern. Wir sind alles andere als geübte Wanderer und das muss man für den Weg grundsätzlich auch nicht sein, dennoch hatte ich davon 5 Tage den schlimmsten Muskelkater meines Lebens. Festes Schuhwerk ist hier auf jeden Fall ratsam, insbesondere wenn das Wetter wechselhaft ist.

Die Aussicht von oben, sowie von unten, ist atemberaubend. Das türkise Wasser und die exotische Landschaft lassen einen eher an die Karibik denken, als an Griechenland.

Da es leider nach einigen wenigen Stunden bereits anfing zu nieseln, entschieden wir uns dazu, uns zu unseren nächsten Zielen zu begeben.

Falassarna & Tiny Pink Beach

Der an der Westküste liegende Strand von Falassarna soll einer der schönsten Kretas sein – zumindest war es das, was ich in vielen YouTube-Videos gehört hatte. Und ja, er ist schön. Umgeben von Olivenhängen erstrahlt der weiße Sand des Strandes und verleiht dem Meer eine tropische Färbung.

Während es bei Balos noch regnete, konnten wir am Strand von Falassarna, nur knappe 10 km Luftlinie entfernt, pure Sonne tanken und ins Meer gehen. Wir hätten uns dort auch Liegen mieten können, allerdings wollten wir noch unser letztes Ziel besuchen, nämlich den „Tiny Pink Beach“. Diesen hatte ich durch Zufall auf Google Maps entdeckt und er ist nur 5 Minuten Autofahrt entfernt.

Der Tiny Pink Beach ist genau das, was er aussagt – klein und schimmert durch etwas roten Sand tatsächlich etwas pink.

Auch hier hätte man sich Liegen mieten können, was sich für uns allerdings nicht lohnte, da es bei unserer Ankunft schon später Nachmittag war und wir noch knappe 2 Stunden nach Hause fahren mussten.

Wer einen kleinen, gemütlichen Strand sucht, ist hier genau richtig.

Der Palmenstrand von Preveli

Ein absolutes Muss bei einem Urlaub auf Kreta, ist der Palmenstrand von Preveli. Nach einer ca. einstündigen Fahrt über Berge und vorbei an Schluchten, gelangten wir an die Südküste Kretas. Zwischen den Ausläufern der Schlucht von Preveli bietet sich einem ein majestätischer Anblick – der exotisch wirkende Palmenstrand mit dem Bach Megalopotamos in seiner Mitte, dessen Süßwasser ins Meer fließt.

Im Westen und Osten befinden sich jeweils Parkplätze, von denen man aus noch etwa einen halben Kilometer zum Palmenstrand laufen muss. Wir haben den Parkplatz im Osten genutzt, denn er ist kostenlos und der leichtere Weg der Beiden, denn es geht nicht dauerhaft hoch oder hinunter, sondern wechselt sich dahingehend etwas ab.

Außerdem ist es möglich, den Palmenstrand von der Schlucht aus zu erreichen. Dieser Weg soll allerdings nur etwas für kletter- und schwimmfreudigen Wanderer sein, wie ich gelesen habe.

Ein größerer Kiosk ist ebenfalls vor Ort zu finden, an dem es auch eine Toilette gibt, die bei unserem Besuch allerdings licht- und klopapierfrei war.

Da auch an diesem Tag das Wetter zu wünschen übrig ließ, hatten wir den Strand fast völlig für uns allein, obwohl wir uns dort von 8 bis 11 Uhr aufhielten.

Das Wetter ermöglichte es uns leider nicht dort schwimmen zu gehen und zwang uns relativ zügig den Rückweg anzutreten, denn auch hier fing es an zu regnen.

Voulolimni

Der Strand Voulolimni, ist eigentlich gar kein Strand. Er ist eher ein kleiner Krater, der von Felsen umgeben einen kleinen Salzsee bildet, denn an einer kleinen Öffnung kann das Meerwasser einströmen.

Meines Wissens nach zählt dieser Ort tatsächlich noch zu den kleinen Geheimtipps, sofern das in einer Welt voller Karten-Apps und Social Media noch möglich ist. Man kann im grünlich schimmernden Wasser geschützt vom Wellengang schwimmen und die Natur genießen. Liegen, Toiletten oder andere Einrichtungen findet man hier allerdings nicht.

Elafonissi – ein Hauch Karibik

Mein persönliches Highlight, obwohl ich überhaupt nichts für die Farben Pink oder Rosa übrig habe, war allen voran der Strand Elafonissi. Auch hier schimmert es durch rote Sandkörner und zerbrochene Muscheln überall rosa. Durch das Meer ist Elafonissi in zwei Teile unterteilt, wodurch der Eindruck entsteht, dass es sich um eine Insel handelt. Übersäht von Dünen, Wacholderbäumen und Sandlilien, soll man hier auch Schildkröten und andere seltene Tierarten zu finden sein. Auch wenn der rosa Sand nur so nach Mitbringsel schreit, ist es strickt verboten Pflanzen, Tiere oder Sand zu entfernen. Das Meer um die Halbinsel herum ist zum Teil über mehrere Dutzende Meter bloß bis zu einem Meter tief, wodurch es wundervoll türkis leuchtet.

Auch an diesem Ort lautet die Devise „Früh sein lohnt sich.“, denn trotz Nebensaison wird es hier tagsüber sehr voll. Umso schöner ist es, wenn man den Anblick in den frühen Morgenstunden ohne viel Trubel genießen kann.

Für 10 Euro bekommt man 2 Strandliegen für den ganzen Tag, man kann sich aber auch einfach auf dem Sand platzieren. Wer es ruhiger mag, sollte sich weiter hinten an der Insel einen Platz suchen. Wir sind gegen 9 Uhr angekommen und konnten uns entspannt einen Platz suchen. Da wir uns Liegen direkt in der ersten Reihe am Wasser genommen hatten, haben wir von den ankommenden Menschenmassen gar nicht so viel mitbekommen, was sehr angenehm war.

Es gibt auch Snack Bars, Toiletten, Duschen und Umkleidekabinen, einen Bademeister und genügend Mülleimer.

Am Nachmittag wollten wir dann zum nächsten Strand Kedrodasos, der nur knappe 15 Minuten Autofahrt entfernt liegt. Im Nachhinein haben wir das etwas bereut, denn wir wären gerne noch länger bei Elafonissi geblieben und hätten lieber einen ganzen Tag bei Kedrodasos verbracht. Aber dazu im Folgenden mehr…

Kedrodasos

Nur knapp 1 km Luftlinie von Elafonissi entfernt, liegt der Strand Kedrodasos. Nach einem halben Kilometer über Stock und Stein, gelangt man von der Straße an einen Wacholderhain, hinter dem sich der Strand mit seinem weißen Sand und einigen glatten und flachen Felsen befindet.

Wer auf der Suche nach einem Badestrand ist, sollte sich vom Land kommend links halten, denn dort befindet sich der Sandstrand. Auf der rechten Seite sind Felsen zu finden, die einem das Baden bei stärkerem Wellengang beinahe unmöglich, zumindest aber nicht ungefährlich machen. Dafür ist es an dieser Seite von Kedrodasos schön ruhig und in unserem Falle sogar menschenleer.

Wer etwas grün am Strand sucht und nicht auf Palmen besteht, dem kann ich Kedrodasos wärmstens ans Herz legen. Der Wacholderwald lädt zum Erkunden ein und in Kombination bieten die Felsen und Dünen einen einzigartigen Anblick. Leider waren wir nur etwa zwei Stunden da, was dem vorherigen Besuch bei Elafonissi geschuldet war. Wer die Möglichkeit hat, sollte für diese beiden Orten wirklich jeweils einen ganzen Tag einplanen, um die Zeit vor Ort richtig genießen zu können.

Seitan Limania

Am letzten Tag, an dem wir den Mietwagen hatten, wollten wir abgelegenere Orte in der Umgebung Chanias anfahren, darunter die Bucht Seitan Limania mit dem Strand Stefanou. Aus eigener Erfahrung kann ich hierzu leider nicht viel erzählen, denn kurz nachdem wir angekommen waren, fing es bereits an zu regnen und zu donnern, weshalb wir den Abstieg hinunter zum Strand gar nicht angetreten sind. Man hat allerdings gesehen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, nach unten zu gelangen – einmal von links hinunter zur und dann durch die Schlucht, und einmal von rechts, wo der Abstieg kürzer, aber augenscheinlich auch steiler ist.

Das bei Sonnenschein azurblaue Meer und die einzigartige Landschaft ziehen trotz der Abgelegenheit viele Besucher an. Was früher als Geheimtipp galt, ist heutzutage dank der Social-Media-Plattformen in der Hochsaison ein gefragtes Ausflugsziel. Wir hatten Glück im Unglück – wir waren früh genug da, um den Anblick zumindest von oben menschenleer genießen zu können, bevor das schlechte Wetter dann zu uns zog.

Da es auch hier, wie auf dem Rest der Insel, viele Ziegen gibt, muss man bei einem Strandbesuch etwas auf sein Hab und Gut achten, denn die frechen Tiere wühlen gern in den Taschen nach Futter.

Rethymno

Die Hafenstadt Rethymno liegt im Norden und ist nach Heraklion und Chania die drittgrößte Stadt Kretas. Auch hier finden sich gemütliche enge Gassen, zahlreiche Schmuckläden, Cafés und Bars, sowie ein venezianischer Hafen, an dessen Uferpromenade sich ein Restaurant ans nächste reiht.

Wer hier unterwegs ist, sollte unbedingt landestypisch essen gehen! Wir entschieden uns für ein kleines Restaurant in einer Seitenstraße der Altstadt und waren so positiv überrascht, dass wir uns ärgerten nicht öfter außerhalb des Hotels essen gegangen zu sein.

Der aus vier Säulen bestehende „Rimondi Brunnen“ von Rethymno ist eines der elegantesten architektonischen Denkmäler der Venezianer für die Stadt Rethymno. Erkundet man die Altstadt, kommt man eigentlich automatisch an im vorbei.

Am Rande der Altstadt befindet sich die Fortezza von Rethymno, eine im 16. Jahrhundert durch die Venezianer errichtete Festungsruine, die als Wahrzeichen des Hauptortes Rethymno gilt. Gegen einen kleinen Eintrittspreis kann man sie sich von innen anschauen, was wir allerdings nicht gemacht haben.

Auch wenn ich persönlich Chania etwas schöner fand, ist Rethymno auf jeden Fall einen Ausflug wert!

Fazit

Alles in allem können wir Kreta als Urlaubsziel definitiv empfehlen! Kein Land mit seiner Natur, seinen Städten und seinen Einwohnern hat mir so sehr gefallen wie Kreta. Allerdings gibt es einige Dinge, die wir lieber hätten anders machen wollen und beim nächsten Kreta-Urlaub voraussichtlich auch beachten werden:

  • die Unterkunft – auch wenn wir noch nie in einem so tollen Hotel waren und die Entscheidung für All Inclusive sicher nicht verkehrt war, hätte es sich auf jeden Fall eher angeboten, verschiedene Unterkünfte zu mieten, um nicht so lange Fahrtzeiten zu den Ausflugszielen zu haben.
  • andere Ausflugsplanung – insbesondere bei den Orten Balos, Elafonissi und Kedrodados hätten wir am liebsten jeweils einen ganzen Tag verbracht, was aufgrund der begrenzten Zeit und langen Anfahrten aber nicht in Frage kam.
  • längerer Urlaub – 10 Tage waren uns für Westkreta einfach zu wenig. 14 Tage halte ich für das Minimum um die halbe Insel zu erkunden, wenn nicht gar mehr. Es gab ja noch einige weitere Sehenswürdigkeiten, die wir uns gerne angeschaut hätten, wo jedoch die Zeit fehlte und zum Teil das Wetter nicht mitspielte.
  • die Reisezeit – auch wenn wir durchschnittlich gut 24 Grad hatten, wäre es für uns vielleicht trotzdem besser gewesen schon Ende August / Anfang September zu fahren. Das Wetter war zum Teil doch recht wechselhaft und das Meer wäre wärmer sicherlich auch angenehmer gewesen.

Wir können unseren nächsten Urlaub auf Kreta gar nicht abwarten und sind einfach froh, so viele Fotos und Videos gemacht zu haben, um diesen tollen Urlaub noch lange in Erinnerung behalten zu können.


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